Diese Technik nutzen Forscher des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) für die Kommunikation zwischen Schiene und Straße und nennen es Rail2X. Insbesondere der Gefahrenpunkt Bahnübergang könnte damit entschärft werden.
Und das funktioniert so: Ein herannahender Zug übermittelt beim Überfahren eines Einschaltkontakts die Information, einen Bahnübergang passieren zu wollen. Zeitgleich erhalten Autofahrer im Umkreis von 400 Metern um diesen Bahnübergang eine Warnmeldung im Cockpit und können so auf den Zug frühzeitig reagieren. Wie Dr.-Ing. Michael Meyer zu Hörste von der Geschäftsfeldentwicklung Bahnsysteme beim DLR betont, wird das Signal aber nur in den vernetzten Fahrzeugen ausgespielt, bei denen Position und Bewegungsrichtung zum Bahnübergang weisen, damit wegfahrende Autos nicht einbezogen werden.
Einsatz bei computerbasierten Systemen
Die Technik kann aber nicht bei allen bestehenden Bahnübergängen genutzt werden, sondern nur bei modernen und computerbasierten Systemen. Diese verfügen bereits werksseitig über eine Schnittstelle, über die Rail2X Daten lesen und an die Autofahrer weitergeben kann. Ob alte Bahnübergänge umgerüstet werden können, ist noch unklar, in jedem Fall aber teuer.
Das bereits 2016 vorgestellte Projekt befindet sich zurzeit in der Vorbereitung zum Labortest und soll im Laufe des Jahres erstmals auf einer Teststrecke in Markersbach (Erzgebirge) unter realen Bedingungen erprobt werden. Doch wann Rail2X serienreif ist, hat auch mit dem Fortschritt der Car2X-Technik zu tun. Noch plaudern nur wenige Modelle markenintern untereinander. In ein paar Jahren jedoch könnte eine flächendeckende Nutzung herstellerübergreifend mehr Autofahrer am Bahnübergang vor Zügen warnen.